Freitag, 17. April 2015

AMDs Drahtseilakt

Im Grunde war ich mir sicher, dass die Q1.2015-Zahlen schlecht ausfallen werden. Doch ich wäre ein Heuchler, wenn ich behaupten würde, nicht etwas Hoffnung auf eine Überraschung gehabt zu haben.

Der Geschäftsbericht liest sich wie ein Horrorbuch für Investoren. Die Wörter "loss" und "decrease" springen einem förmlich ins Auge, egal wohin man blickt. Umsatz fällt, Verlust steigt, Schulden werden ausgeweitet...doch Stopp. Solange keine neuen Produkte erscheinen, die zumindest an die überstarke Konkurrenz aufschließen, braucht man auch keine Wunder erwarten. In dieser Hinsicht gibt es weiterhin Hoffnung.

Die Auslieferung der Carrizo-APU hat bereits begonnen, sodass in den kommenden Monaten erste Endprodukte auf den Markt kommen werden. Ich bin schon extrem auf die ersten Testergebnisse der kombinierten CPU/GPU gespannt.

Die neue GPU-Generation, die wahrscheinlich auf den Namen Radeon R9 300 getauft wird, dürfte auch noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Hier wird ein Game-Changer erwartet, der Nvidia für eine gewisse Zeit vom Thron stoßen könnte.

Nachhaltige Besserung der Geschäftsentwicklung erwarte ich frühestens ab Q2.2016.

Eines ist klar, AMD ist nichts für Investoren mit schwachen Nerven und ist höchst spekulativ. Kurzfristige Kurseinbrüche bis 1,50 € sind durchaus drin. Dem steht aber ein gewaltiges Potential gegenüber, welches entfachen wird, falls es AMD gelingt den Drahtseilakt erfolgreich zu absolvieren. Die kommenden 2-3 Jahre werden entscheidend sein.

Ich werde die bestehende AMD-Position notfalls bis zum bitteren Ende halten, getreu dem Motto: "Alles oder nichts."