Sonntag, 15. März 2015

VERBUND AG - Geschäftsjahr 2014: Der kleine grüne Riese

Ich wollte bereits beim Erscheinen der 2014er Geschäftszahlen am Mittwoch, den 11.03.2015, ein Statement hierzu abgeben. Hab mir aber doch ein paar Tage zum Sacken gelassen.

Das Schlechte zuerst: Die VERBUND AG hat im vergangen Jahr insgesamt weniger Strom erzeugt, jedoch durch aktiven Handel mehr abgesetzt. Die Strompreise sind weiter gefallen, was sich im geminderten Umsatz niedergeschlagen hat. Die Dividende wurde von 0,55€ im Vorjahr auf 0,29€ gekürzt, was einem Abschlag von 47% entspricht. Dividendenorientierte Anleger dürfte dies in Scharen aus der VERBUND-Aktie treiben. Die Schlimmste der schlimmen Nachrichten ist aber der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr: Der Vorstand erwartet weiter sinkende Strompreise!

Zusammengenommen ist das schon ein harter Brocken, den es erst zu verarbeiten gilt.

Doch der Bericht enthält auch positive Aspekte, die einem nicht ins Auge fallen, wenn der Blick nur auf die erwähnten Zahlen fällt.

Da ist erstmal die Tatsache, dass trotz des schwierigen Marktumfeldes unterm Strich dennoch ein positives Ergebnis rauskommt, wo die deutschen Energieriesen Rekordverluste vorweisen. Der Ausblick des Vorstandes erwartet auch im kommenden Jahr keine Verluste.

Vor allem freut es mich, dass VERBUND den Anteil an erneuerbaren Energien konsequent ausbaut und die Erzeugung aus fossilen Quellen reduziert. So konnte der Anteil an Wasserkraft um 0.8% ausgebaut werden. Strom aus Wind- und Sonnenkraft konnte sogar um satte 43% im Verhältnis zum letzten Jahr gesteigert werden. Dafür hat man bei der Wärmekraft (Kohle- und Gas-Kraftwerke) merklich auf die Bremse gedrückt, hier erzeugte man fast um die Hälfte (-49,6%) weniger.


Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, bis 2020 eine 100% CO2-freie Stromerzeugung zu erreichen, was sowohl aus ökologischer als auch aus finanzieller Sicht eine kluge und weitsichtige Entscheidung ist.

Auch ist die Konzentration auf Deutschland als wichtigsten außerheimatlichen Markt eine begrüßenswerte Ausrichtung. In Verbindung mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie könnte VERBUND sich zum wichtigen strategischen Partner für Deutschland entwickeln. Über 40% des erzeugten Stroms wurde nach Deutschland exportiert.

Auszug aus dem Geschäftsbericht: Stromabsatz nach Ländern

Insgesamt bin ich von VERBUND weiterhin überzeugt. Der Strompreis kann zukünftig insgesamt nur steigen, spätestens wenn der Ölpreis anzieht. Unter diesen Umständen dürften auch die Finanzzahlen deutlich zulegen.

Fazit: VERBUND bleibt ein wichtiger Bestandteil meines Portfolios.

Montag, 9. März 2015

Entscheidung für STADA

Der deutsche Pharmakonzern STADA befindet sich seit dem 28.11.2014 in meinem Depot. Der Einstandspreis beläuft sich auf 27,20€.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ein  Pharmaunternehmen bezüglich seiner Zukunftsrelevanz überhaupt nicht einschätzen kann. Es fehlt mir hierfür schlicht das medizinische Know-How bzw. ein Grob-Überblick des Marktes. Ich bescheinige lediglich dem Pharma-Sektor als Ganzes eine sichere Zukunft. So beschloss ich mich, diesen Sektor mit nur zwei Positionen in meinem Depot abzubilden: STADA und GlaxoSmithKline.

An STADA gefiel mir sofort der (aus meiner Sicht übertriebene) Abschlag wegen des abwertenden Rubels und den geopolitischen Konflikten zwischen EU, Russland und der Ukraine. Immerhin fiel die Aktie um über 30% im Verhältnis zum Allzeithoch im Jahre 2013. Man sollte aus jedem Konflikt einen Vorteil für sich ziehen. Sicherlich wird der Gewinn während der instabilen Zeiten mehr oder weniger einbrechen. Geht man von einem sich demnächst stabilisierenden Ölpreis aus, so kann man auch einen aufwertenden Rubel erwarten. Vielleicht hat sich bis dahin auch die politische Lage entspannt...

Vor allem gefallen mir die Kennzahlen des Unternehmens. In den Geschäftsjahren 2010 bis 2014 konnte der Umsatz stetig gesteigert werden, es wuchs von 1,6 auf 2,1 Mrd. € was einer Steigerung von 23% entspricht. Die EBITDA-Marge liegt bei beachtlichen 20%. Das Produktportfolio ist für mich als Laie überzeugend. Der Fokus auf die Ausweitung des Sortiments bei Markenprodukten klingt ebenso plausibel wie erfolgsversprechend, trägt doch dieser Bereich über die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Wenn man eines aus den Zahlen ablesen kann, dann ist es die schlichte Profitabilität und Effizienz. Beim aktuellen Kurs und dem Netto-Ergebnis von 2,83€ je Aktie kommt man auf einen KGV von knapp über 10. Wenn das mal kein Schnäppchen ist.

Ist durchaus möglich, dass ich STADA für "immer" halten werde, da auch die Dividende —auf meinen Einstandskurs bezogen– bei nicht zu verachtenden 2,4% liegt. Eine mögliche Kurssteigerung von 50-60% in den nächsten Jahren macht die Aktie nur noch attraktiver. Alles in allem eine vielversprechende Investition.

Donnerstag, 5. März 2015

Entscheidung für BASF

Beim weltgrößten Chemiekonzern BASF bin ich seit dem 07.01.2015 investiert. Der Einstandskurs beläuft sich auf 67,26€, somit habe ich fast den Tiefpunkt der Korrektur, die mit dem Ölpreissturz im Sommer 2014 begann, erwischt. Das für sich allein scheint aktuell schon einen Glückstreffer darzustellen. Investitionen sollten jedoch nicht einem Glücksspiel gleichgestellt werden, sie bedürfen überzeugender Argumente und einer aussichtsreichen Zukunftsperspektive.

An Argumenten, die für BASF sprechen, mangelt es nicht. Da wäre schon mal seine pure Größe: über 113.000 Mitarbeiter, 380 Standorte weltweit, über 74 Mrd. € Umsatz und ein Gewinn von über 5 Mrd. € im Geschäftsjahr 2014.

Ich bin kein Freund von allzu starker Diversifikation im eigenen Depot. Ist man jedoch bei BASF investiert, so hat man praktisch den gesamten makroökonomischen Markt in einer Position vereint. Es gibt nach meiner Ansicht kaum ein anderes Unternehmen in Deutschland welches aus der globalen Perspektive eine höhere Markrelevanz hat als BASF. Deren Produkte sind tatsächlich überall. Ob Autos, Elektronik, Verpackungen, Farben, Kunststoffe, Baustoffe, Medikamente, Dünger, Nahrungszusätze etc. überall sind sie in irgendeiner Art mit ihren Produkten involviert. Die meisten Bürger Europas dürften mehrmals täglich mit deren Produkten in Berührung kommen ohne es zu bemerken. Argument Nr. 2 ist somit das breite horizontale Portfolio.

Argument Nr. 3 ist die Forschung. BASF forscht in vielen Bereichen parallel. Was dabei herauskommt, kann weder ich, noch sonst jemand vorhersagen. Mir genügt die Tatsache, dass das Management an dieser Kostenstelle nicht den Rotstift ansetzt, sondern das Forschungsetat trotz konzernweiter Sparmaßnahmen aufgestockt hat.

Argument Nummero 4 sind die laufenden Investitionen in Zukunftsmärkte Batterien und Entsalzungsanlagen, wo durch Kernkomponenten (Kathodenmaterialien bzw. Nano-Membranen) der Anteil an diesen Riesenmärkten gesichert wird.

Zukunftsperspektive


Die Präsenz in allen wichtigen Märkten als Anbieter von essentiellen Produkten bescheinigt BASF eine blendende Zukunft. Nach meiner Bewertung ist das Unternehmen aktuell 150 Mrd. € wert. Mittelfristig wird es sich dieser Marktkapitalisierug auch sicherlich annähern. Wenn es soweit ist, wird der Kurs über 150€ je Aktie stehen. Erhebliches Kurspotential und eine lukrative Dividende machen BASF zu einem der interessantesten DAX-Investments.